Freundesbrief August

Aug. 2021

Das Jahr 2021 hat im Kinderhilfswerk Luwero positiv begonnen:

Rund um die Präsidentschaftswahlen im Januar blieb die Lage im Land – abgesehen von einigen Unruhen und Eingriffen des wiedergewählten Präsidenten Museveni – stabil.

Bischof Gabriel Kijjambu konnte durch Besuchstouren den Kontakt zu den Patenkindern und Schülern trotz Corona-Einschränkungen halten und versuchte dadurch, sie so gut wie möglich mit Lernmaterial, Lebensmitteln und Medikamenten zu versorgen.

Bewohner aus dem Umfeld kamen – ausgelöst durch die Corona-Situation – auf Bischof Gabriel Kijjambu zu und besuchten die Gottesdienste, die unter gewissen Hygiene-Auflagen mit bis zu 200 Menschen gefeiert werden durften.

Die Erntezeit brachte einen reichen Ertrag an Kaffee, Mais und Bananen! Es konnten zum Beispiel 8 Tonnen Mais geerntet werden. Damit wird die Ernährung der Internatsschüler für zwei Monate sichergestellt.

Während andere Schulen im Umkreis aus finanziellen Gründen schließen mussten, konnten die Schulen in Luwero im Frühjahr schrittweise öffnen. Die Schülerzahl blieb allerdings überschaubar, da viele Eltern durch die Auswirkungen der Corona-Pandemie in finanzielle Nöte geraten waren und das Schulgeld nicht aufbringen konnten. Andere Schüler hatten während des Lockdowns einen Job angenommen und wollten diesen nun nicht aufgeben. Von den Patenkindern allerdings waren viele ins Internat zurückgekehrt und bei den in den Familien verbleibenden Patenkindern wurde darauf hingewirkt, sie möglichst bald im Internat begrüßen zu können. Zudem wurde, Dank der Spenden aus Deutschland, ein „Corona Effect Family Fund“ (ein Corona-Hilfsfond) für bedürftige Familien gegründet, durch den größere Bildungslücken vermieden werden sollten. Doch aktuell wird versucht, über diesen Fond 45 Kinder mit den nötigsten Nahrungsmitteln, Medikamenten etc. zu versorgen, denn: 

Im Juni kam es zu einem harten Einschnitt! Da ab Mitte Mai die Corona-Zahlen von einem bisher niedrigen Niveau in die Höhe schnellten, verhängte Präsident Museveni am 18. Juni für 42 Tage einen „totalen Lockdown“ (also bis 30. Juli). Kirchen und Schulen sind seitdem geschlossen. Öffentliche Versammlungen sind untersagt. Öffentliche Verkehrsmittel sind lahmgelegt und selbst mit privaten Verkehrsmitteln ist die Fortbewegung untersagt – ausgenommen man kann eine polizeiliche Lizenz vorzeigen. Zwischen 19:00-5:30 Uhr herrscht Ausgangssperre. Ende Juni lag die Impfquote bei 2,31% (Erstimpfung) und Impfstoff ist knapp. Zudem beunruhigten Schlagzeilen über einen kursierenden gefälschten Impfstoff.

Die Situation in Uganda ist derzeit also angespannt und bedrückt Bischof Gabriel Kijjambu und sein Team sehr. Nachdem er bereits im März mehrfache Todesfälle aus seinem Verwandtenkreis zu beklagen hatte, wird er nun mit Todesfällen innerhalb seines Dorfes und seiner Gemeinde konfrontiert. Dem Bischof, seiner Frau Deborah, und den vier Töchtern geht es jedoch gesundheitlich gut. Bitte betet ganz besonders für Bischof Gabriel Kijjambu, seine Familie und sein Team um Bewahrung, um Hoffnung und um Kraft, mit der Situation umzugehen. Vertrauen ist gefragt, wenn die Schulen nun wieder geschlossen sind und er keinen Zugang zur Bank in Kampala hat.

Trotz wiederkehrender Lieferschwierigkeiten, dem Lockdown geschuldet, arbeiten die Mitarbeiter weiter fleißig an den Bauarbeiten. Diese sind im Moment weiter erlaubt. Die Decke für den zweiten Stock des Jungenschlafsaals konnte gegossen werden und die Arbeiten am Dach des Mädchenschlafsaals werden in Kürze beginnen.

In allen Herausforderungen findet Bischof Gabriel Kijjambu immer wieder Möglichkeiten seine Landsleute zu ermutigen: Über Lautsprecher der Kirche wird täglich die frohe Botschaft des Evangeliums in den Umkreis „hinausposaunt“. Wie schön, das eine solche Möglichkeit genutzt werden kann, wenn kein Gottesdienst mehr abgehalten werden darf! Um den Nöten vor Orten abzuhelfen, kauft er Mais zur Nahrungsmittelweitergabe und nutzt die MoneyGram-App, um Bedürftige finanziell unterstützen zu können. Vor allem aber bittet er uns hier in Deutschland um Gebetsunterstützung!

Bischof Gabriel Kijjambu und wir als Verein bedanken uns beim Ihnen für alle Gebete, für Ihre finanzielle Unterstützung und für Ihre Treue in den gegenwärtigen Herausforderungen! 

Herzliche Grüße,

Lydia Schneckenburger Vereinsmitglied

Andreas Wicki Vorstandsvorsitzender

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